Das war die Konferenz 'Fair übers Meer'

Am 25. Juni 2022, dem Tag der Seefahrer, fand im Bremerhavener Seemannshotel die Konferenz ‚Fair übers Meer‘ statt, die sich mit den Arbeitsbedingungen von Seeleuten befasste. Mit Sven Hemme von der International Transport Workers‘ Federation, Peter Geitmann von der ver.di und Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V., waren drei Experten an Bord, die über die Arbeit mit Seeleuten und den Arbeitsbedingungen auf See, bzw. die Versuche diese zu verbessern, berichteten.

Nach den Inputs diskutierten die Referenten angeregt mit den Teilnehmer*innen, von denen viele ebenfalls Fachkenntnisse mitbrachten und ihre Erfahrungen teilten.

Kaum soziale Kontakte, Schlafmangel und wenig Bewegung sind einige der Probleme, mit denen sich Seeleute beschäftigen müssen. Bei solchen, die unter sogenannten Billigflaggen fahren, sind die Arbeitsbedingungen noch deutlich schlimmer:

 

70-90 Stunden Arbeitszeit bei einer 7-Tage-Woche, hohe psychische und physische Belastung an Bord und oft über neun Monate auf See ohne Möglichkeit das Schiff zu verlassen, sind Bedingungen unter denen niemand arbeiten möchte. Für Menschen, die auf das Geld angewiesen sind – zum großen Teil Menschen aus Ländern des Globalen Südens – aber leider oft Alltag.

Mit der Einführung internationaler Mindeststandards durch die ‚Maritime Labour Convention‘ (MLC) wurden die Bedingungen von vielen Seeleuten zwar verbessert, an der flächendeckenden Umsetzung und Kontrolle scheitert es aber oftmals, was die Seefahrt weiterhin anfällig macht für Ausbeutung.

Aber was tun? Auch wenn 90% aller Güter übers Meer transportiert werden, assoziieren viele Menschen mit dem Transportwesen erst einmal Zug und LKW und nicht das Containerschiff.

Aufmerksamkeit zu schaffen ist also die erste Devise. Zudem braucht es strengere internationale Standards, die auch flächendeckend kontrolliert und umgesetzt werden müssen. Auch wenn das Containerschiff so ein wichtiges Transportmittel ist, finden die Seeleute in dem deutschen und europäischen Lieferkettengesetzen kaum bis gar keine Berücksichtigung.  Da sich viele Menschen dieser Probleme gar nicht bewusst sind, ist es also wichtig, darauf aufmerksam zu machen.

Das Bündnis Fair übers Meer bleibt  dran und ist offen für neue Ideen und Partner*innen.

Hier gibt es die Ergebnisse der Konferenz in einem kurzen Film zusammengefasst.

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Bei Interesse an diesem Thema freut sich Johanna Zschornack über eine mail: johanna.zschornack@ben-bremen.de