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schwierige Begriffe –
einfach erklärt
B
BIPoC isteine Abkürzung. Die Abkürzung kommt aus der englischen Sprache. BIPoC steht für: Schwarz, Indigene und Menschen mit anderer Hautfarbe. Dieser Begriff kommt aus Amerika. Es ist ein Begriff von Menschen, die für ihre Rechte kämpfen. Die Menschen nennen sich selbst so. Sie tun das, um sich stark zu fühlen und zusammenzuhalten. Wenn wir von Schwarzen Menschen sprechen, schreiben wir Schwarz immer groß. Wir meinen nicht die Farbe Schwarz. Wir meinen auch nicht das Wort Schwarz, das wir in der Sprache benutzen. BIPoC-Menschen haben oft gleiche Erfahrungen gemacht. Oft werden sie ausgeschlossen von der Gesellschaft, in der viele weiße Menschen leben. Manchmal werden sie als „anders“ angesehen. Sie haben schon Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Rassismus bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion schlecht behandelt werden. Die Menschen sind also durch ihre Erfahrungen verbunden. Es geht nicht darum, dass sie biologisch gleich sind. Biologisch gleich bedeutet, dass sie gleich aussehen oder gleich gebaut sind. Aber das ist nicht wichtig. Zum Beispiel: Sie haben gemeinsam gegen Kolonialismus und Klimawandel gekämpft. Kolonialismus bedeutet, dass ein Land ein anderes Land beherrscht hat. Klimawandel bedeutet, dass sich das Wetter auf der Erde verändert. BIPoC-Menschen kämpfen schon über 500 Jahre für ihre Rechte.
C
Es gibt ein Wort, das heißt ‚Critical Whiteness‘. Das Wort kommt von Menschen aus der Schwarzen Community. ‚Critical Whiteness‘ bedeutet: weiße Menschen haben eine andere Sicht auf die Welt als Schwarze Menschen. Als weißer Mensch musst du darüber nachdenken, was es bedeutet weiß zu sein und was du gegen Rassismus machen kannst.
D
Dekolonisation bedeutet: Länder waren früher Kolonien. Das heißt: Sie gehörten zu einem anderen Land. Dekolonisation heißt, diese Länder sind jetzt frei. Sie gehören nicht mehr zu einem anderen Land. Manchmal haben die Länder ihre Freiheit selbst erkämpft. Manchmal haben die anderen Länder sie frei gelassen. Das erste Mal passierte das im 18. und 19. Jahrhundert. Damals wurden Länder in Nord-und Südamerika frei. Aber die meisten Länder wurden erst nach dem zweiten Weltkrieg frei.
Manchmal werden Menschen nicht fair behandelt. Das nennt man Diskriminierung. Das heißt, manche Menschen werden schlechter behandelt als andere. Manchmal, weil sie anders sind. Sie werden dann als fremd oder komisch angesehen. Und das ist nicht gut. Das kann aus vielen Gründen passieren. Zum Beispiel, weil man ein Mann oder eine Frau ist. Das nennt man Geschlecht. Oder weil die Haut eine andere Farbe hat. Das nennt man Hautfarbe. Oder weil sie gesundheitliche Probleme haben. Das nennt man Gesundheit. Manchmal auch, weil sie an etwas anderes glauben. Das nennt man Religion. Oder weil sie weniger Geld haben. Das nennt man Geld. Oder weil sie nicht so viel gelernt haben. Das nennt man Bildung. Manchmal auch, weil sie eine andere Sprache sprechen. Das nennt man Sprache. Oder weil sie aus einem anderen Land kommen. Das nennt man Herkunft. Es ist wichtig zu wissen, dass Diskriminierung nicht richtig ist. Jeder Mensch sollte gleich behandelt werden. Egal, wer er ist oder woher er kommt.
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E
Es gibt Länder, die wir ‚Entwicklungsländer‘ nennen. In diesen Ländern bekommen die Menschen oft nicht genug zu essen. Sie haben auch nicht genug Medizin. Und es gibt nicht genug Schulen. Deshalb sind viele Menschen dort sehr arm. Viele Kinder sterben früh. Und die Menschen werden oft nicht sehr alt. Oft geht es den Ländern nicht so gut aufgrund ihrer kolonialen Vergangenheit. Man findet diese Länder oft im südlichen Teil der Welt, den wir Globalen Süden nennen. (siehe: Globaler Süden).
Manche Länder haben mehr Geld und Technik als andere. Diese Länder nennt man Industrie-Länder. Andere Länder haben weniger Geld und Technik. Diese Länder nennt man Entwicklungs-Länder. Die Industrie-Länder und die Entwicklungs-Länder arbeiten zusammen. Sie wollen, dass es allen besser geht. Das nennt man Entwicklungszusammenarbeit. Die Entwicklungszusammenarbeit kann von verschiedenen Stellen kommen. Zum Beispiel vom Staat, wie Deutschland. Oder von Organisationen, wie der GIZ. Die GIZ ist eine Organisation, die hilft, dass es den Menschen in anderen Ländern besser geht. Die Hilfe kann auf verschiedene Arten aussehen. Zum Beispiel kann es technische Hilfe geben. Das heißt, jemand gibt Ratschläge, wie man etwas besser machen kann. Es kann auch Güter-Hilfe geben. Das bedeutet, dass Sachen geliefert werden, die die Menschen brauchen. Zum Beispiel Essen. Oder es kann Kapital-Hilfe geben. Das heißt, dass Geld geliehen wird. So können die Menschen Sachen kaufen, die sie brauchen.
Extraktivismus ist ein schweres Wort. Es kommt aus der lateinischen Sprache. Das Wort bedeutet: etwas herausziehen. Extraktivismus ist eine Art, wie man Geld verdienen kann. Man nimmt Dinge aus der Natur. Zum Beispiel Tiere oder Pflanzen, die in der Wildnis leben. Oder Dinge, die im Boden sind, wie Öl. Diese Dinge holt man aus der Natur heraus. Dann benutzt man sie. Oder man verkauft sie. In diesem Fall gehört die Natur niemandem. Das bedeutet, dass niemand sagen kann: Das ist mein Stück Natur. Jeder kann die Dinge aus der Natur nehmen und benutzen.
Eurozentrismus ist ein schwieriges Wort. Es bedeutet: Man denkt, europäische Länder sind die besten Länder. Und alle anderen Länder sollten so sein wie die europäischen. Man vergleicht alle Länder mit Europa. Wenn ein Land nicht so ist wie Europa, sagt man, es ist nicht gut.
Entwicklungspolitik hilft Ländern im Süden der Erde. Diese Politik unterstützt technische und soziale Verbesserungen. Technische Verbesserungen sind zum Beispiel bessere Maschinen oder Computer. Soziale Verbesserungen sind zum Beispiel bessere Schulen oder Krankenhäuser. Die Entwicklungspolitik will das Leben der Menschen in diesen Ländern besser machen. Aber die Entwicklungspolitik hat noch ein anderes Ziel. Sie will auch die Wirtschaft der Länder im Norden der Erde stärken. Das heißt, sie will auch helfen, dass die Länder im Norden mehr Geld verdienen können. (siehe Globaler Norden / Globaler Süden)
F
FLINTA* ist eine Abkürzung. Sie steht für verschiedene Gruppen von Menschen. Diese Gruppen erklären wir dir jetzt. F steht für Frauen. Das sind Menschen, die sich als weiblich fühlen. L steht für Lesben. Das sind Frauen, die andere Frauen lieben. I steht für intergeschlechtliche Menschen. Das sind Menschen, bei denen die Geschlechtsteile nicht genau männlich oder weiblich sind. N steht für nicht-binäre Menschen. Das sind Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich fühlen. Sie fühlen sich irgendwo dazwischen. T steht für Trans-Menschen. Das sind Menschen, die sich in ihrem Körper nicht wohl fühlen. Sie fühlen sich eher wie das andere Geschlecht. A steht für agender Personen. Das sind Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Sie finden, es sollte nicht nur männlich und weiblich geben. Das Sternchen am Ende bedeutet, dass alle Menschen dabei sind. Auch die, die sich nicht genau in diese Gruppen einordnen können.
G
Es gibt ein Wort: Globaler Süden. Das sind Länder, die es nicht so gut haben. Sie haben Probleme in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das heißt: Sie haben nicht so viel Geld und Macht. Und sie haben oft nicht die gleichen Chancen wie andere Länder. Es gibt auch Länder, die es besser haben. Diese Länder nennt man Globaler Norden. Sie haben mehr Geld und Macht. Zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden gibt es Unterschiede. Diese Unterschiede nennt man Ungleichheit. Das heißt: Es ist nicht fair verteilt. Einige Länder haben viel, andere wenig. Den Ländern im Globalen Norden geht es durch Ausbeutung vor, während und nach dem Kolonialismus besser. Durch diese Ungleichheit sind die armen Länder oft abhängig von den reichen Ländern.
I
Das Wort ‚indígena‘ kommt aus der spanischen Sprache. Es bedeutet ‚eingeboren‘. Es gibt Völker, die nennen wir „indigene Völker“. Das sind Menschen, die sich als Kinder von den alten Bewohner*innen eines Ortes sehen. Die alten Bewohner*innen haben schon an diesem Ort gewohnt. Das war noch bevor andere Menschen kamen und das Land eroberten. Oder bevor sie eine neue Regierung gegründet haben. Die indigenen Völker fühlen sich sehr verbunden mit ihrem Ort. Sie lieben ihren Ort. Sie arbeiten dort und verdienen dort ihr Geld. Und sie glauben, dass ihr Ort eine besondere Kraft hat. Die indigenen Völker haben ihre eigenen Traditionen. Und sie sind stolz auf ihre Herkunft und Kultur.
Industrieländer sind besondere Länder. Diese Länder haben viele gute Sachen. Zum Beispiel: Gute Schulen und Universitäten. Und sie haben viele Fabriken. Diese Fabriken machen viele verschiedene Sachen. Zum Beispiel: Autos oder Computer. Dadurch haben die Menschen in diesen Ländern viel Geld. Wir nennen das Wohlstand. Dieser Wohlstand beruht oft auf der Geschichte des Kolonialismus. Diese Länder liegen oft im Globalen Norden. (siehe: Globaler Norden).
Intersektionalität ist mehrfache Diskriminierung (siehe Diskriminierung). Die mehrfache Diskriminierung ist so gefährlich, weil sie oft unsichtbar bleibt. Hier sind 2 Beispiele, die Intersektionalität zeigen:
Beispiel 1:
Ich bin eine Frau mit Flucht-Erfahrung. Und ich habe eine Behinderung. Ich werde diskriminiert weil andere glauben, dass ich als Frau weniger wert bin. Zum Beispiel bekomme ich manche Berufe nicht.
Weil nur Männer diesen Beruf bekommen.
Und ich werde wegen Rassismus diskriminiert. Ich werde diskriminiert, weil andere glauben, dass ich mit meiner Behinderung weniger wert bin. Zum Beispiel kann ich nicht arbeiten wo ich will. Weil nicht alle Arbeitsplätze barrierefrei sind.
Beispiel 1 zeigt:
Die Frau erlebt 3 verschiedene Arten von Diskriminierung gleichzeitig.
Manche Menschen denken, sie ist weniger wert wegen ihrem Geschlecht, wegen ihrer Flucht-Erfahrung und wegen ihrer Behinderung
Beispiel 2:
Eine Frau ohne Flucht-Erfahrung aber mit Behinderung wird auch diskriminiert.
Menschen denken, sie ist weniger wert wegen ihrem Geschlecht und wegen ihrer Behinderung
Die 2 Beispiele zeigen uns: Die Frau von Beispiel 1 hat ganz eigene Erfahrungen mit Diskriminierung. Diese Erfahrungen hat die Frau von Beispiel 2 nicht.
Das ist wichtig beim Thema Intersektionalität:
I Die verschiedenen Arten von Diskriminierung, die ein Mensch gleichzeitig erlebt.
I Und was diese verschiedenen Diskriminierungen alle zusammen mit dem Menschen machen.
Diese Menschen werden mehrfach diskriminiert.
Imperialismus bedeutet, ein Land will sehr groß und stark sein. Es will über viele Orte und Menschen bestimmen. Die Menschen in diesen Orten müssen dann tun, was das große Land sagt. Sie sind vom großen Land abhängig. Das große Land entscheidet, was sie tun müssen. Das kann zum Beispiel sein: Welche Arbeit sie machen müssen. Oder welche Regeln sie befolgen müssen. Das nennt man Imperialismus.
K
Klimaneutralität ist ein schwieriges Wort. Es bedeutet, dass wir keine schädlichen Gase mehr in die Luft pusten sollen. Diese Gase nennt man Treibhausgase. Zum Beispiel CO2, Methan oder Lachgas. Wir wollen diese Gase auf null bringen. Aber manchmal können wir nicht vermeiden, diese Gase auszustoßen. Dann müssen wir etwas tun, um das wieder gut zu machen. Das nennt man Gegenmaßnahmen. Ein Beispiel für eine Gegenmaßnahme ist, weniger Auto zu fahren. Oder wir nutzen erneuerbare Energien. Das sind Energien, die nicht ausgehen. Zum Beispiel Energie von der Sonne. Also noch einmal zusammengefasst: Klimaneutralität bedeutet, dass wir keine schädlichen Gase mehr in die Luft pusten wollen. Und wenn wir es doch tun, müssen wir das wieder gut machen.
Klassismus ist ein schweres Wort. Es bedeutet, dass manche Menschen nicht fair behandelt werden. Das passiert, weil sie weniger Geld haben. Oder weil sie in einer anderen sozialen Gruppe sind. Das ist nicht gut und nennt man Diskriminierung. Diskriminierung bedeutet, dass Menschen nicht gleich behandelt werden. Ein Beispiel: Ein Mensch hat weniger Geld. Dann wird er manchmal schlechter behandelt. Das ist nicht fair und nennt man Klassismus.
Kapitalismus ist ein Wort für eine bestimmte Art, wie Menschen arbeiten und leben. Im Kapitalismus haben einige wenige Menschen ganz viel Geld. Sie sind reich. Aber viele Menschen haben nicht so viel Geld. Sie können sich nicht so viel kaufen. Unternehmen und Chefs besitzen viel Geld. Und sie besitzen auch Maschinen. Mit dem Geld und den Maschinen können sie neue Sachen machen. Diese neuen Sachen verkaufen sie dann. Das Ziel im Kapitalismus ist, viel Geld zu machen. Und das Ziel ist auch, Sachen zu besitzen. Diese Sachen nennt man privates Eigentum. Das bedeutet, dass diese Sachen nur einem Menschen oder einer Firma gehören.
Klimagerechtigkeit ist ein wichtiges Wort. Es bedeutet: Alle Menschen auf der Welt sollen gleich behandelt werden, wenn es um das Klima geht. Manche Länder und Menschen haben viel zum Klimawandel beigetragen. Sie haben zum Beispiel viele Fabriken oder Autos, die die Luft verschmutzen. Diese Länder und Menschen sollen Verantwortung übernehmen. Das bedeutet: Sie sollen weniger Schadstoffe in die Luft pusten. Aber das reicht nicht. Sie sollen auch den Menschen helfen, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Alle Länder auf der Welt sollen sich auf den Klimawandel einstellen. Das bedeutet: Sie sollen so leben und arbeiten, dass sie das Klima nicht weiter stören. Aber nicht alle Länder können das gleich gut. Manche Länder haben zum Beispiel weniger Geld oder Wissen. Deshalb sollen alle Länder fair zusammenarbeiten. So können wir gemeinsam das Klima schützen.
Kolonialismus ist ein schwieriges Wort. Es bedeutet: Menschen aus einem Ort gehen zu einem anderen Ort. Sie sagen dann: „Dieser Ort gehört jetzt uns.“ Sie nutzen die Natur und die Menschen dort aus. Das machen sie, um Geld zu verdienen. Die Menschen, die schon dort leben, haben oft keine Rechte. Sie leiden sehr. Sie erleben viel Gewalt. Vor ungefähr 500 Jahren haben Menschen aus Europa damit angefangen. Sie sind mit Schiffen zu anderen Erdteilen gefahren. Dort haben sie gesagt: „Dieser Teil der Erde gehört jetzt uns.“ Das nennt man dann eine Kolonie. Die ersten, die das gemacht haben, waren Menschen aus Großbritannien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Diese Länder waren gut im Schiff fahren. Deshalb konnten sie zu vielen verschiedenen Orten auf der Welt fahren.
Manche Leute kritisieren den Begriff „Entwicklung“. Sie kritisieren, dass man Länder in Gruppen einteilt. Die Länder werden als „Nationalstaaten“ bezeichnet. Einige dieser Länder nennt man „entwickelt“. Andere Länder nennt man „unterentwickelt“. Später hat man diese Länder „Entwicklungsländer“ genannt. Oder auch „sich entwickelnde Länder“. Die Leute, die kritisieren, sagen: Diese Einteilung geht von einer Skala aus. Diese Skala soll überall gültig sein. Das bedeutet, sie soll für alle Länder gelten. Die Einteilung schaut auf die Veränderungen in den letzten 200 Jahren. Sie schaut besonders auf Westeuropa, Nordamerika und Japan. Die Veränderungen in diesen Ländern werden als Fortschritt gesehen. Fortschritt heißt, dass etwas besser wird. Die Leute, die kritisieren, sagen: Diese „Entwicklung“ wird nur positiv gesehen. Das heißt, man sieht nur das Gute daran. Und diese „Entwicklung“ soll ein Ideal sein. Ein Ideal ist etwas, das man erreichen möchte. Die Kritiker*innen sagen aber auch: Hier geht der Gedanke der Kolonialzeit weiter. In der Kolonialzeit dachten viele Leute, sie seien besser als andere. Und sie haben andere Leute abgewertet. Das heißt, sie haben gesagt, diese Leute sind schlechter. Die Kritiker*innen sagen, dieser Gedanke geht in der Einteilung der Länder weiter.
Kultur ist ein Wort aus einer alten Sprache namens Latein. In dieser Sprache bedeutet Kultur Pflege, Bearbeitung, Bebauung und Bestellung. Kultur ist alles, was Menschen gemacht oder gestaltet haben. Zum Beispiel wie Menschen zusammen leben. Das gehört auch zur Kultur. Zu Kultur gehört auch alles, was Menschen wichtig finden und weiter geben. Das nennt man Kulturgut. Ein Kulturgut kann ein Lied sein, das wir singen. Oder ein Bild, das wir malen. Aber auch, wie wir feiern oder welche Bräuche wir haben. Das sind zum Beispiel Feste oder Traditionen.
L
Lobbyismus ist ein schwieriges Wort. Es bedeutet: Manchmal wollen Menschen aus verschiedenen Bereichen etwas von der Politik. Oft sind diese Menschen aus der Wirtschaft. Sie wollen, dass die Politik Entscheidungen trifft, die gut für sie sind. Das nennt man Lobbyismus.
LGBTQIA+ ist eine Abkürzung. Es sagt, wie Menschen sich fühlen. Zum Beispiel, wen sie lieben. Oder ob sie sich als Mann oder Frau fühlen. Oder beides. Oder keins von beiden. LGBTQIA+ ist ein kurzes Wort für viele verschiedene Gefühle. L steht für Lesbisch. Das heißt, eine Frau liebt eine andere Frau. G steht für Schwul. Das heißt, ein Mann liebt einen anderen Mann. B steht für Bi. Das heißt, man kann Männer und Frauen lieben. T steht für Trans. Das sind Menschen, die sich anders fühlen, als ihr Körper aussieht. Zum Beispiel, ein Mann, der sich wie eine Frau fühlt. Q steht für Queer. Das sind Menschen, die sich nicht klar als Mann oder Frau fühlen. Oder die nicht nur Männer oder nur Frauen lieben. I steht für Intersexuell. Das sind Menschen, die bei ihrer Geburt nicht eindeutig als Junge oder Mädchen bestimmt werden können. A steht für Asexuell. Das sind Menschen, die niemanden auf diese Art lieben. Das + am Ende heißt: Es gibt noch mehr Arten, wie sich Menschen fühlen können. Das + nimmt alle diese Menschen mit auf. Niemand wird vergessen.
M
Misogynie ist ein schweres Wort. Es bedeutet, dass jemand Frauen nicht mag. Oder dass jemand Frauen hasst. Misogynie kann auf verschiedene Weisen passieren. Zum Beispiel: – Jemand sagt schlechte Dinge über Frauen. – Jemand tut Frauen weh. – Jemand macht Frauen Angst oder versucht, sie zu kontrollieren. Wenn jemand sagt: „Frauen sind schwach“, das ist Misogynie. Oder wenn jemand sagt: „Frauen verstehen nichts von Technik“, das ist auch Misogynie. Das sind nur Beispiele. Es gibt noch viele andere Arten von Misogynie.
„Marginalisierte Menschen“ bedeutet Menschen, die nicht dazu gehören dürfen. Manchmal lassen andere Leute sie nicht dazu gehören. Die anderen Leute denken, sie sind anders. Zum Beispiel: Sie sind anders, weil sie ein Mann oder eine Frau sein wollen. Oder sie kommen von einem anderen Ort. Oder sie lieben jemanden vom gleichen Geschlecht. Und so weiter.
Macht ist, wenn eine Person oder eine Gruppe ihre Ziele erreicht. Manchmal erreichen sie ihre Ziele auch, wenn andere das nicht wollen. Menschen mit Macht sind oft stärker als andere. Sie können andere beeinflussen. Und sie haben oft mehr Vorteile. Ein Vorteil kann zum Beispiel sein, dass sie mehr Geld oder mehr Freizeit haben.
P
Das Wort Politik kommt von einem alten Wort aus Griechenland. Dieses Wort heißt „Polis“. „Polis“ bedeutet Stadt, die sich selbst organisiert. Politik hat mit dem Zusammen-Leben von Menschen zu tun. Es geht um Regeln in einem Land. Diese Regeln gelten für alle Menschen. Sie gelten im öffentlichen Leben und im privaten Leben.
Ein Privileg ist ein besonderer Vorteil. Manche Menschen haben diesen Vorteil. Andere Menschen haben diesen Vorteil nicht. Es gibt viele Arten von Privilegien. Zum Beispiel wegen dem Geschlecht. Das heißt, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Oder wegen der Hautfarbe. Das heißt, ob man eine helle oder dunkle Haut hat. Oder wegen der Gesundheit. Das heißt, ob man gesund oder krank ist. Oder wegen der Religion. Das heißt, an welchen Gott man glaubt. Oder wegen der Herkunft. Das heißt, aus welchem Land man kommt. Oder wegen Geld. Das heißt, ob man viel oder wenig Geld hat. Oder wegen Bildung. Das heißt, ob man viel oder wenig gelernt hat. Manche Menschen sehen ihre Privilegien nicht. Sie denken, es ist normal, diese Vorteile zu haben. Aber das ist nicht fair. Denn Menschen ohne Privilegien oder mit wenig Privilegien haben es oft schwerer. Sie werden oft ungerecht behandelt. Das nennt man Diskriminierung. (siehe Diskriminierung)
R
Raubbau ist ein schwieriges Wort. Es bedeutet, dass wir Dinge aus der Natur nehmen. Zum Beispiel Holz oder Erdöl. Und wir nehmen zu viel. So viel, dass die Natur es nicht schnell genug nachmachen kann. Denk an einen Baum. Wir fällen ihn und nehmen das Holz. Aber es dauert viele Jahre, bis ein neuer Baum wächst. Das ist Raubbau. Wir nehmen mehr, als die Natur geben kann.
S
Sexismus ist, wenn Personen nicht gut behandelt werden, weil sie ein Mann oder eine Frau sind. Das bedeutet, sie haben Nachteile. Alle Menschen können Sexismus erleben. Aber meistens passiert es Frauen und Mädchen. Es passiert auch oft Menschen, die LGBTQ+ sind.
Ein Schwellenland ist ein besonderes Land. Es ist ähnlich wie ein „Entwicklungsland“. In einem „Entwicklungsland“ gibt es oft schlechte Schulen. Und viele Kinder sterben früh. Aber das Schwellenland ist anders. Es verändert sich. Die Wirtschaft in einem Schwellenland wird besser. Das bedeutet, die Leute dort können mehr Geld verdienen. So gibt es weniger arme Menschen als in einem „Entwicklungsland“.
W
Der Begriff „weiß“ zeigt, dass manche Menschen Vorteile haben. Diese Menschen haben Vorteile, weil sie als normal angesehen werden. In der Gesellschaft gelten sie als Maßstab. Das nennt man „weiße Privilegien“. „weiße Privilegien“ bedeutet, dass Menschen Vorteile haben, weil sie als weiß angesehen werden. Das zeigt, dass es ein System gibt, wo manche Menschen mehr Macht haben als andere. Das nennt man Rassismus. Rassismus bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft schlechter behandelt werden. Das Wort „weiß“ wird klein und kursiv geschrieben. Es ist kein Wort für eine Farbe oder Hautfarbe. Es ist ein Wort, das zeigt, dass manche Menschen mehr Macht haben als andere.
Es gibt einen Begriff: „White Savior Complex“. Das bedeutet auf Deutsch: „Weißer Retter-Komplex“. Das bedeutet: Weiße Menschen fahren in Länder, die weit weg sind. Diese Länder nennt man auch „Globaler Süden“. Die weißen Menschen wollen dort bei Projekten helfen. Aber: Sie stellen sich dabei oft als Retter oder Experten vor. Sie denken, die Länder im „Globalen Süden“ sind arm und brauchen Hilfe. Aber das stimmt nicht immer. Die Menschen dort leben oft anders, als die weißen Menschen denken. Außerdem: Die weißen Menschen hindern die Länder im „Globalen Süden“ daran, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Zum Beispiel die Zeit, als sie von anderen Ländern besetzt waren. Das nennt man Kolonialismus.